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Hoffnung gab es kaum, nun die Gewissheit: Nach dem Lawinenabgang in Südtirol sind die Leichen der zwei vermissten deutschen Bergsteiger gefunden worden. Zuvor waren bereits drei Opfer geborgen worden.
Nach dem Lawinenunglück in Südtirol sind die Leichen der beiden vermissten Deutschen gefunden worden. Nach Angaben der italienischen Bergwacht handelt es sich um einen Vater und seine 17-jährige Tochter. Die Bergwacht war bereits Stunden nach dem Unglück davon ausgegangen, dass es keine Überlebenden gegeben habe – vor allem, weil sie rund 200 Meter in die Tiefe gestürzt waren.
Die Suche war am Abend wegen der Dunkelheit unterbrochen worden und am Morgen bei Tageslicht wieder angelaufen. Im Einsatz waren auch Drohnen und Wärmebildkameras. Gestern waren im Ortler-Gebirge bereits drei deutsche Bergsteiger tot geborgen worden. Bei ihnen handelt es sich nach Angaben der Bergwacht um eine 21 Jahre alte Frau sowie zwei Männer von ebenfalls 21 beziehungsweise 58 Jahren.
Aus dem Auswärtigem Amt in Berlin hieß es, die deutsche Botschaft in Rom stehe wegen des Unglücks im Kontakt mit den örtlichen Behörden.
Die Urlauber waren am Samstag beim Aufstieg zur mehr als 3.500 Meter hohen Vertainspitze im Ortlergebirge von einer Schneelawine erfasst worden. Nach Angaben der Bergwacht waren sie unabhängig voneinander in drei Gruppen unterwegs: eine Dreiergruppe und zwei Zweiergruppen. Zwei Männer hätten das Unglück überlebt, sagte der Sprecher der Bergrettung Sulden. Sie wurden mit dem Hubschrauber nach Bozen in ein Krankenhaus gebracht.
Das Unglück ereignete sich der Bergwacht zufolge kurz vor 16.00 Uhr in der Nordwand unterhalb des Gipfels auf etwa 3.200 Metern Höhe. Vermutet wird, dass die Lawine von der Seilschaft ausgelöst wurde, die am weitesten oben war: dem Vater mit Tochter. Nach italienischen Medienberichten versuchten die beiden dann noch, die anderen Bergsteiger in der Wand mit Schreien zu warnen.
Rätselhaft war zunächst, warum die drei Gruppen zu dieser verhältnismäßig späten Uhrzeit noch auf dem Weg nach oben waren. Der Aufstieg zur Vertainspitze gilt als lang und anstrengend, aber nicht als technisch schwierig. Nach Auskunft von Bergrettern waren sie zu der Tour bereits am Morgen in Sulden gestartet. Die Lawine ging herunter, als es fast schon zu dämmern begann.
Dem Bergwacht-Sprecher zufolge bestand am Samstag keine besonders große Lawinengefahr. Möglicherweise habe sich die Lawine infolge starker Verwehungen gelöst, weil der neu gefallene Schnee noch nicht ausreichend mit dem Untergrund verbunden war. In der Region fiel vor einigen Tagen der erste Neuschnee der Saison. Tagsüber sind die Temperaturen dort für die Jahreszeit noch recht hoch.
Unter Bergsteigern gilt die Nordwand als „hochalpine Eistour“, für die Seil und eine komplette Ausrüstung für Eisklettern erforderlich sind. Die Lawine löste sich nach bisherigen Erkenntnissen etwa hundert Meter unter dem Gipfel. Für die Kletterer, die an dieser Stelle mit Steigeisen und Eispickeln unterwegs waren, gab es praktisch kaum ein Entkommen. Die beiden Männer, die den Abgang von etwas weiter weg beobachteten, schlugen dann Alarm.
Die Vertainspitze oberhalb von Sulden ist wegen ihrer Rundumsicht auf die anderen Berge ein viel bestiegener Gipfel. Südtirol gehört rund ums Jahr unter deutschen Urlaubern zu den besonders beliebten Gebieten in Italien. Höchster Berg der Region ist der Ortler mit 3.905 Metern.
Die italienische Rettungskräfte warnten unterdessen vor Neuschnee in höheren Berglagen in den kommenden Tagen. Demnach ist davon auszugehen, dass der Schnee sich auf vereisten Schneeschichten ablagert, die sich dort wegen des Temperaturrückgangs gebildet haben.